Dienstag, 13. März 2012
Bei ihm daheim
Halb neun hat er mich nach Hause gebracht.

Wow, er wohnt echt schön. Groß, geräumig, hell. Seine Eltern müssen gut verdienen. Naja, aber das ist mir eigentlich egal.

Viel gemacht haben wir nicht. Geredet. Musik gehört. Spazieren. Kuscheln. Es war so schön.

Wir waren in seinem Zimmer und er war mal kurz draußen. Auf seinem Nachtschrank stand eine Packung mit Tabletten. Ich weiß, das macht man nicht, aber ich wollte wissen, für was die sind. Zolpidem - jetzt wusste ich auch nicht mehr. Als ich die Schachtel in der Hand hatte kam er wieder rein.

"Entschuldigung, ich wollte nicht rumschnüffeln."
Ach man, ich blöde Kuh. Hätte ich es nicht einfach lassen können.

"Das brauch ich zum Schlafen."

Ich hab die Packung wieder hingestellt und mich auf sein Bett gesetzt.

"Es tut mir leid."

"Ja, schon gut."

Er hat sich neben mich gesetzt.

"Hm, sagst du mir, warum du nicht schlafen kannst?"

"Ich hab Alpträume. Bitte frag nicht weiter."

"Okay"

Ich hätte zwar noch so viele Fragen gehabt, aber ich wollte ihn nicht wieder überfordern.

Auf dem Bett war es nett. Er hat mich ein bißchen geärgert. Einmal lag er über mir. Ich dachte, er würde mich küssen. Aber es passierte nicht. Schade.

Um sieben kam seine Mutter nach Hause. Die hat sich wahnsinnig gefreut, dass ich da war. Keine Ahnung warum. Jedenfalls meinte sie dann gleich, dass sie uns Essen macht. Eine halbe Stunde später kam dann auch sein Vater. Der hat genauso seltsam reagiert. Jedenfalls waren beide total nett zu mir, auch ganz locker. Das Essen war wirklich lecker. Ihm ging das ganze wohl etwas auf die Nerven, ich war froh, dass seine Eltern mich leiden können. Ich weiß nur noch nicht richtig, wie ich das ganze einschätzen soll. Vielleicht mache ich mir auch zu viele Gedanken.

Sein Vater hat mich sogar nach Hause gefahren. Also er kam auch mit. Eigentlich wollte er gern, dass ich bei ihm schlafe, aber unter der Woche krieg ich das bei meinen Eltern nicht durch. Naja bald bin ich 18. Er hat mich ganz lieb zur Tür gebracht und mich umarmt. Aber einen Abschiedkuss gab es wieder nicht. Wenn ich nicht so feige wäre, könnte ich ja mal den ersten Schritt machen.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Begegnung mit Nicole
Er nimmt mich heute mit zu sich nach Hause. Ich bin mal gespannt, wie er wohnt. Leider muss ich noch bis um zwei auf ihn warten, da er noch einen Kurs hat. Naja, freu mich trotzdem voll.

Nicht so schön heute war eine Begegnung mit Nicole auf der Toilette. Man kann jetzt nicht direkt sagen, sie hätte mich bedroht, aber ein bißchen Angst hatte ich schon. Sie hat nun auch mitbekommen, dass ich mit ihm mehr Zeit verbringe und ist eifersüchtig. Sie meinte dann zu mir, so ein Mauerblümchen wie mich würde er eh nicht wollen. Ich solle mir den Kummer doch lieber gleich ersparen und es lassen, mich mit ihm zu treffen. Er würde nur ein wenig spielen wollen und am Ende doch zu ihr gehen.

Ich wusste gar nicht richtig, wie mir geschieht. Als ich was sagen wollte, war sie auch schon weg. Das kann noch heiter werden die nächsten Tage. Hm, aber ich möchte ihn, so muss ich da wohl durch.

Erstmal freu ich mich auf den Nachmittag bei ihm. Nur noch eine viertel Stunde, dann habe ich ihn für mich.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 12. März 2012
Ich werde nicht recht schlau
Heute in der Schule war es eigentlich ganz okay. Er ignoriert mich nicht mehr. Ein paar mal ist er sogar von sich aus zu mir bekommen, um sich ein wenig zu unterhalten.

Irgendwann hab ich es sogar geschafft die zahlreichen, dummen Kommentare meiner Klassenkameraden auszublenden. Ihn scheint das gar nicht zu kümmern. Er hat auch grundsätzlich irgendeinen "coolen" Spruch parat. Naja, zumindest schein ich ihm nicht peinlich zu sein.

Ich bin mir nicht sicher, wie er die ganze Sache sieht. Ist das jetzt freundschaftlich oder doch mehr? Andererseits schläft man doch freundschaftlich nicht im selben Bett? Es gab aber auch keinerlei Annäherungsversuche seinerseits. Aber das Kuscheln. Ach, ich weiß auch nicht. Da er aber um mehr Zeit bat, wollte ich nicht schon wieder ein Gespräch darüber anfangen. Ich muss wohl abwarten.

Nach der Schule gab es Streit. Sebastian, einer meiner beiden besten Freunde, hat auf mich gewartet. Ich hatte ihm gestern eine etwas längere Mail bezüglich meines Schwarms und dem Wochenende mit ihm geschrieben. Der Gute war auf 180. Wie ich denn nur so dumm sein könne. Der würde mich eh nur ausnutzen und Sex wollen. Wir haben geredet, aber so richtig runter kam er nicht. Hm, ich wusste ja, dass er nicht begeistert sein würde, aber mit so einer heftigen Reaktion hätte ich nicht gerechnet. Hoffentlich kommt er bald wieder runter.

... link (2 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 11. März 2012
Reden
Gestern kam er dann gegen sieben vorbei. Ich war echt gespannt, was er mir sagen würde, ob er überhaupt was sagen würde.

Wir saßen auf meiner Couch. Die Stimmung war angespannt. Stille. Ich hatte auch nicht vor, das Gespräch zu beginnen.

"Du möchtest eine Erklärung?"

Natürlich wollte ich die. "Ja". Ja verdammt

"Es tut mir leid.".

"Du sollst dich nicht entschuldigen. Ich möchte wissen, was mit dir los ist?"

"Können wir das ganze nicht vergessen?"

"Nein, ich möchte wissen, was das sollte?"

"Lass uns doch einfach einen schönen Abend verbringen."

"Damit du mir morgen wieder sagen kannst, dass du eigentlich doch keinen Bock auf mich hast? Damit du mich wieder ein paar Tage ignorieren kannst? Damit du daraufhin vor meiner Tür stehen kannst, um bei mir schlafen zu wollen? Und überhaupt, wieso kommst du zu mir zum Schlafen?"

"Du bist ziemlich sauer?"

"Ja, nein eigentlich nicht mehr. Ich würde dich gern verstehen."

Dann hat er mich angesehen, einfach nur angesehen.

"Wahrscheinlich sollte ich wieder gehen."

Ich wollte nicht, dass er geht. Das auf keinen Fall. Aber ich wollte auch, dass er mit mir redet. Ich hab seine Hand genommen.

"Nein, geh bitte nicht. Bleib hier. Bleib hier bei mir."

Er hat daraufhin nichts mehr zu dem Thema gesagt. Wir haben uns über andere Sachen unterhalten. Dann haben wir einen Film geschaut, von dem ich allerdings nicht viel mitbekommen habe, ich konnte mich gedanklich nicht drauf einlassen. Jedenfalls wurde die Stimmung besser. Er hat meine Nähe gesucht. Wir haben ein bißchen gekuschelt. Ich lag in seinem Arm, dann hat er unser Thema nochmal aufgegriffen.

"Ich kann verstehen, dass du dich verarscht fühlst. Ich will nicht mit dir spielen. Mir, mir war das auf einmal zu viel, zu nah. Dann warst du weg. Ich hab dich vermisst. Ich weiß nicht, dann stand ich vor deiner Tür."

"Und jetzt?"

"Ich weiß es nicht. Gibst du mir ein bißchen Zeit?"

"Okay"

Der restliche Abend war ganz nett. Verkuschelt. Er hat auch wieder bei mir geschlafen.

Ich bin nur irgendwie nicht schlauer als vorher.

... link (0 Kommentare)   ... comment